Nicholas Flame - Der Unsterbliche Alchemyst by Michael Scott

Nicholas Flame - Der Unsterbliche Alchemyst by Michael Scott

Autor:Michael Scott [Scott, Michael]
Die sprache: deu
Format: epub


Der bewaffnete Wachmann trat zur Seite, und die hohen Eisentore öffneten sich mit einem Klicken, sodass Dees Wagen die lange, weiß geschotterte Zufahrt zu dem weitläufigen Marmorbau hinunterfahren konnte. Obwohl es Nacht geworden war, brannte kein Licht in dem Haus, und einen Augenblick lang dachte Dee, es sei keiner da. Dann fiel ihm wieder ein, dass die Person, die er hier treffen sollte – das Wesen -, die Nachtstunden bevorzugte und kein Licht brauchte.

Der Wagen fuhr auf den kreisrunden Platz vor dem Haupteingang, wo die Scheinwerfer auf drei Leute fielen, die auf der untersten Stufe der breiten Treppe standen. Als der Wagen auf dem weißen Schotter zum Stehen kam, trat eine Gestalt vor und öffnete die Wagentür. Es war in der Dunkelheit unmöglich, Einzelheiten auszumachen, aber die Stimme war männlich und sprach ihn zwar auf Englisch, aber mit einem starken Akzent an.

»Dr. Dee, nehme ich an. Ich bin Senuhet. Bitte kommen Sie herein, wir haben Sie erwartet.« Damit drehte die Gestalt sich um und ging die Treppe hinauf.

Dee stieg aus, strich seinen teuren Anzug glatt und folgte Senuhet ins Haus. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals. Die beiden anderen Gestalten gingen rechts und links von ihm. Niemand brauchte Dee zu sagen, dass es Wachen waren. Ob es sich um menschliche Wachen handelte, wusste er allerdings nicht.

Kaum hatte Dee das Haus betreten, fiel ihm der schwere, süßliche Geruch auf, der darin herrschte. Es war Weihrauch, jenes seltene und unwahrscheinlich teure duftende Harz aus dem Mittleren Osten, das früher in Ägypten und Griechenland und bis ins östliche China hinein Verwendung fand. Dee tränten die Augen und seine Nasenflügel bebten. Die Dunklen Älteren liebten Weihrauch, doch er bekam Kopfschmerzen davon.

Als die drei schattenhaften Gestalten Dee in die große Halle führten, konnte er einen Blick auf Senuhet werfen: Er war klein und schmal, hatte olivfarbene Haut und eine Glatze. Dem Aussehen nach hätte er aus dem Mittleren Osten kommen können, aus Ägypten oder dem Jemen. Senuhet schloss die schwere Eingangstür, sagte zwei Worte: »Wartet hier«, und verschwand in der Dunkelheit. Dee blieb in Gesellschaft der beiden schweigenden Wachen zurück.

Er schaute sich um. Selbst im schattigen Halbdunkel sah er, dass die große Eingangshalle vollkommen kahl war. Kein Mobiliar auf dem gefliesten Boden, keine Bilder oder Spiegel an den Wänden, keine Vorhänge an den Fenstern. Er wusste, dass es überall auf der Welt solche Häuser gab. Sie gehörten den wenigen Dunklen, die sich gern in der Welt der Menschen aufhielten und gewöhnlich Unfrieden stifteten. Sie waren zwar außerordentlich geschickt und gefährlich, doch waren ihre Kräfte durch die stetige Zunahme von Eisen in der modernen Welt stark eingeschränkt. So wie Blei die Menschen vergiften konnte, war Eisen, das von Menschen erzeugte Metall, tödlich für das Ältere Geschlecht. Dee wusste ohne hinzuschauen, dass kein Fitzelchen von diesem Metall in diesem Haus war. Garantiert war alles aus Gold oder Silber, selbst die Türgriffe und die Armaturen in den Bädern.

Die Dunklen Älteren legten viel Wert auf ihre Privatsphäre; sie bevorzugten stille, abgelegene Orte – kleine Inseln, Wüsteneien, Länder wie



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